Kunstreise Brabant. Auf den Spuren von Hieronymus Bosch und Vincent van Gogh

Samstag, 30. April bis Sonntag, 01. Mai 2016

 

Im Jahr 2016 jährte sich der Todestag des niederländischen Künstlers Hieronymus Bosch zum 500. Mal. Aus diesem Grund ehrte das Noordbrabants Museum in ’s-Hertogenbosch in der Provinz Nordbrabant den Künstler, der der Stadt seinen Namen entlieh, mit einer beeindruckenden Werkschau. Zahlreiche Leihgaben aus namhaften Museen wie dem Museo Nacional del Prado in Madrid, dem Musée du Louvre in Paris oder der Gallerie dell’Accademia und dem Museo di Palazzo Grimani in Venedig bildeten die eindrucksvolle Retrospektive zu Bosch und seinem Werk. Der Ausstellung ging eine jahrelange, umfangreiche Forschung über sein Werk voraus, etliche Gemälde wurden nach einer aufwändigen Restaurierung erstmals wieder der Öffentlichkeit präsentiert. Anlässlich der Ausstellung kehrten etliche Werke Boschs erstmals wieder zurück in seine Heimatstadt, in der sie einst entstanden sind.

Hieronymus Bosch wurde um 1450 als Jheronimus van Aken in ’s-Hertogenbosch, auch genannt „Den Bosch“, geboren. Er gilt als einer der erfolgreichsten Maler der Renaissance und arbeitete im Auftrag von Kirchen und Fürstenhäusern. Seine Bilder üben noch heute eine besondere Faszination aus. Mit seinen charakteristischen Darstellungen von Teufelsfiguren, Fabelwesen und Dämonen hat er die großen Themen seiner Zeit nachgebildet: Verführung, Sünde und Buße. Bosch selbst hat keine schriftlichen Aufzeichnungen zu seinen Werken hinterlassen, so dass viele seiner mitunter geradezu grotesken Darstellungen bis heute rätselhaft geblieben sind.

Die Provinz Brabant hat aber nicht nur den Visionär Hieronymus Bosch hervorgebracht, sondern auch den Maler und Zeichner Vincent van Gogh, der 1853 in Groot-Zundert, einem Landstädtchen in Nordbrabant, geboren wurde.

 

Die Reise begann im niederländischen Nuenen, wo van Gogh von 1883-1885 in dem Haus seiner inzwischen dort lebenden Eltern wohnte und malte. In dieser Zeit entstanden über 180 Gemälde – dominant sind noch die Braun-, Grau- und Schwarztöne und die Hell-Dunkel-Malerei –, in denen er das thematisierte, was ihm besonders am Herzen lag: die Welt der einfachen Menschen, Bilder von Bauern aus der Umgebung, aber auch zahlreiche Stillleben.

Auf einem Spaziergang durch Nuenen begegneten uns etliche Motive der Gemälde van Goghs sowie Stätten seines Lebens, die in der Art eines Freilichtmuseums beeindruckend in Szene gesetzt sind. In dem Museum Vincentre wird mithilfe modernster audiovisueller Techniken die Geschichte Vincent van Goghs und Nuenens erzählt und lebhaft vor Augen geführt.

Noch am Abend ging die Reise weiter nach ’s-Hertogenbosch, wo wir am zweiten Tag auf einem Stadtrundgang die Heimatstadt Hieronymus Boschs besichtigten, die innerhalb der Stadtmauern ihre mittelalterliche Struktur größtenteils bewahrt hat. Auf der Dieze, dem uralten System aus Wasserstraßen in den Mauern ’s-Hertogenboschs, machten wir eine Grachtenfahrt. Im Noordbrabants Museum besuchten wir anschließend die beeindruckende Ausstellung „Jheronimus Bosch – Visionen eines Genies“.