Byzanz – Konstantinopel – Istanbul. Die Metropole am Bosporus im Wandel der Jahrhunderte

Das Innere der Hagia Sophia in Istanbul

Byzanz, Konstantinopel, Istanbul – die Stadt am Bosporus hatte über die Jahrhunderte viele Namen. Als einstige Hauptstadt des Römischen Reiches blickt sie auf eine bewegte Geschichte zurück. Um 685 v. Chr. unter dem Namen Byzantion als griechische Handelskolonie gegründet, wurde sie im Jahr 330 als Konstantinopel zur neuen Hauptstadt des Römischen Reiches geweiht und war über 1000 Jahre lang die Hauptstadt des Römischen und des Byzantinischen Reiches. Im Jahr 1453 wurde Konstantinopel von den Osmanen erobert und damit zur Hauptstadt des Osmanischen Reiches. 

Die Entwicklung der Stadt in diesem Zeitraum – als Hauptstadt des Römischen und Byzantinischen Reiches – ist Gegenstand der Veranstaltung. Byzantion war einst eine kleine, eher unbedeutende Siedlung, als Kaiser Constantin die strategisch günstige Lage bemerkte und die Siedlung zur neuen Hauptstadt des Römischen Reiches ausbauen ließ. Nur vereinzelte Schriftquellen und Funde von Keramik erzählen von der Vorgeschichte Konstantinopels. 

Schon die Maßnahmen unter Kaiser Constantin ab dem Jahr 324 ließen das Stadtgebiet auf ein Dreifaches anwachsen. Als Stadtgründung des ersten christlichen Kaisers des Römischen Reiches zeigt die Stadt noch ein erstaunlich „heidnisches“ Gepräge. Aus dieser Zeit haben sich so gut wie keine Monumente erhalten und nur einzelne Quellen berichten von der damaligen Pracht.

In der frühbyzantinischen Zeit entstanden Monumente, die heute noch zu den schönsten und beeindruckendsten der Christenheit zählen. Die Kirche der Heiligen Weisheit, die Hagia Sophia, war bis zum Bau des römischen Petersdoms im 16. Jh. 1000 Jahre lang die größte Kirche der Christenheit. Eindrucksvoll wird an ihr die Verschmelzung zweier Kirchenbautypen deutlich – die längs ausgerichtete Basilika und der zentrale Kuppelbau –, womit sie sowohl die byzantinische als auch die spätere osmanische Architektur maßgeblich beeinflussen sollte. Doch auch Zeugnisse der römischen und byzantinischen Alltagskultur finden sich noch in der Stadt, beispielsweise mit dem brückenartigen Aquädukt Kaiser Valens’, der sich heute noch in einer Länge von ca. 800m durch die Stadt zieht, sowie der unterirdischen, einem versunkenen Palast gleichenden, Yerebatan-Zisterne.

Die Veranstaltung soll uns die Entwicklung Konstantinopels als Hauptstadt des Römischen und Byzantinischen Reiches vor Augen führen. Die Neugründung durch Kaiser Constantin im 4. Jh., die Blütezeit unter Kaiser Justinian I. im 6. Jh., die wechselvollen darauffolgenden Jahrhunderte, in denen das Byzantinische Reich zeitweilig an den Rand des Untergangs geführt wurde, das Kunstschaffen in der Hauptstadt jedoch trotzdem nicht zum Erliegen kam. Die Eroberung durch die Kreuzfahrer im Jahr 1204 und die anschließende lateinische Herrschaft, von der sich die Stadt nie mehr erholte, sowie schließlich die Eroberung durch die Osmanen im Jahr 1453. Etliche Monumente sind heute noch – als Moscheen oder Museen – erhalten, andere lassen sich nur noch anhand von Rekonstruktionen und Beschreibungen erschließen.